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Die Pegelanzeigen des Pioneer M-90 sind ausgesprochen markant. | ||
Pioneer M-90 Die Urushi-Seite der Macht! |
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"Oah – der Klavierlack-Verstärker von Pioneer!" ist die häufigste Reaktion, wenn ein Gast den Pioneer M-90 entdeckt. So ganz richtig ist das natürlich nicht. Die erste Auflage dieses Boliden hat den hochglänzend schwarzen Lack mit einem deutlich sichtbaren Braunstich – Urushi-Lack eben! Dieser Verstärker stammt aus der Zeit, als die hochwertigen Geräteserien der Hersteller und der Rotstift in zwei verschiedenen Universen existierten! Allein die Menge der verwendeten Materialien ist schon beeindruckend. Allerdings wurde nicht nur viel Material verbaut, es wurde zudem auch noch hochwertiges Material verbaut! Bei dem Pioneer M-90 macht sich das mit einem stolzen Gewicht von 22,8 kg bemerkbar. Damit ist er zwar im Vergleich zum Onkyo Grand Integra M-510, der 73 kg auf die Waage bringt, natürlich ein regelrechtes Leichtgewicht. Aber verglichen mit vielen aktuellen Verstärkern ist auch der Pioneer M-90 der Hauptdarsteller in seiner eigenen Welt! |
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Klangeindruck | ||
Der Pioneer M-90 ist ein wirklich mächtiges Gerät. Sein Bass-Fundament ist gewaltig. Noch beeindruckender ist die Kanaltrennung des Geräts im Doppel-Mono-Aufbau. Er ist in jeder Hinsicht "over the top"! Allerdings zeigt sich der M-90 eher als "lustiger Holzhackerbua" (sehr kräftig, aber zuweilen etwas plump) denn als "Feingeist". Seine Stärke ist zweifelsohne die kräftige Gangart. Mit den richtigen Boxen kann er mühelos ein Motörhead-Konzert in (gefühlter) Originallautstärke abbilden. Mit Slayer bei offenem Fenster eine Steinsäge auf der anderen Straßenseite zu übertönen, strengt ihn auch nicht sonderlich an! Allerdings gibt es Mittel und Wege, dem M-90 den Detailreichtum "anzuerziehen". Eine hochwertige Netzleiste mit Supra-LoRad-Netzkabel bewirkt im Zusammenspiel wirklich Wunder! Die Filter des Kabels nehmen dem M-90 etwas von seiner Bassgewalt (was beim M-90 nicht wirklich ins Gewicht fällt), aber sie bewirkt eine Zunahme an Detailreichtum, die einem die Kinnlade runterklappen lässt! Ein weiterer sehr guter Partner für den M-90 ist der Pioneer PD-91. Dieser CD-Spieler bringt wirlich jedes Detail, das auf einer CD gespeichert wurde, ans Tageslicht. Er ist ein weiterer Baustein, die Defizite des M-90 auszugleichen. |
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Fazit | ||
Der M-90 ist nicht ohne Grund eine Art Legende. Er kann wirklich mächtigen Druck machen. Er ist der Elefant im Porzelanladen. Aber mit dem richtigen Beiwerk bewegt er sich in dem Porzelanladen vorsichtiger als der Besitzer des Ladens! Grade mit dem M-90 ist es wichtig, nicht von allem nur das Beste oder das Teuerst zu nehmen. Viel entscheidender ist, das Richtige zu nehmen! Der M-90 ist eigentlich für jede Aufgabe der richtige Verstärker. Allerdings kommt es sehr erheblich auf die Bauteile an, die ihn umgeben! |
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Daten | ||
Bauzeit: |
1986 – 88 | |
Abmessungen: |
457 × 154 × 430 | |
Leistungsaufnahme (max.): |
1.300 W (europäische Modelle) 430 W (US-Modelle und andere Absatzgebiete) |
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Gewicht: |
20,9 kg | |
DIN-Leistung: |
2 × 250 W (1 kHz, 0,7 %, 8 Ω) |
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Ausgangsleistung: |
2 × 200 W Sinus |
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Musikleistung: |
2 × 300 W an 8 Ω |
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Klirrfaktor (20 – 20.000 Hz): |
0,003 % | |
Frequenzgang: |
20 – 20.000 Hz +0/-0,1 db | |
Quelle: M-90 (BK) Service Manual | ||
Bilder | ||
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Quellen | ||
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